Auf Borkum gibt es eine intensive und wunderbare Zusammenarbeit zwischen den drei Gemeinden der "Ökumene auf Borkum". Aber wo liegen die Unterschiede zwischen katholisch - lutherisch - reformiert? Hier gibt es eine Übersicht!
Und warum gibt es zwei evangelische Kirchengemeinden auf Borkum? Worin unterscheidet sich "evangelisch-lutherisch" und "evangelisch-reformiert"? Das ist eine auf Borkum häufig gestellte Frage. Mehr darüber erfahren Sie hier. Und wer es noch etwas genauer wissen möchte, kann hier nachlesen.
Zwei Sätze zur Geschichte: Ursprünglich waren die Borkumer reformiert (seit ca. 1560). Lutherische und katholische Christinnen und Christen kamen erst mit der Entstehung des Tourismus im 19. Jahrhundert auf die Insel. Sie bauten eigene Kirchen und gründeten Gemeinden auf Borkum. So entstand der ökumenische "Dreiklang".
"Gott begegnen im Fremden"
Unter dieser Überschrift zu einem aktuellen Thema fand am Pfingstmontag, 25. Mai Ökumenischen Gottesdienst in der Ev.-ref. Kirche statt. Es predigten in drei Abschnitten Carsten Wittwer (ref.), Jörg Schulze (luth.) und Andreas Langkau (kath.)
Kanzeltausch:
Am Sonntag, 31. Mai um 10 Uhr feierten wir in allen drei Kirchen der Ökumene auf Borkum weitere Gottesdienste zum Thema!
Röm.-kath. Kirche Maria Meeresstern: Pastorin Margrit Tuente (ev.-ref.) - hier die Predigt
Ev.-luth. Christuskirche: Bildungsreferent Andreas Langkau (röm.-kath.) - hier die Predigt
Ev.-ref. Kirche: Pastor Jörg Schulze (ev.-luth.) - hier die Predigt
Das Hungertuch können Sie hier ansehen!
Im März 2015 hat sich auf Initiative der Ökumene auf Borkum das Borkumer "Forum für Flüchtlinge" gegründet. Es möchte für die Not der Flüchtlinge sensibilisieren, eine Willkommenskultur auf der Insel stärken und Möglichkeiten ausloten, wie auch Borkum konkret helfen kann. In kurzer Zeit haben sich über 60 Menschen mit den Ideen des Forums solidarisiert. Ein Brief an die auf Borkum vertretenen Parteien fragt die Politik an, wie sie konkret zur Aufnahme von Flüchtlingen auf Borkum steht. Ausstellungen und Kunstprojekte sollen das Thema in die Öffentlichkeit tragen. Bei einem nächsten Treffen im Mai werden Menschen, die bereits konkret Flüchtlingen helfen, das Forum über ihre Erfahrungen informieren.
In großer Betroffenheit über die Toten im Mittelmeer wurde am 23. April eine Traueranzeige in der Borkumer Zeitung veröffentlicht. Das Forum hat ein
halbes Jahr lang jeweils freitags um 17:30 Uhr zu einer Mahnwache für die Verstorbenen und ihre Hinterbliebenen in die Franz-Habich-Straße vor dem ehemaligen Inselkrug eingeladen.
Sie sollte Borkumer und Gäste für die Problematik der Flüchtlinge und ihre Not sensibilisieren und unsere Solidarität ausdrücken.
Vom 21. bis 23. April war die "Sea-Watch" auf Borkum. Mit einem privaten Schiff im Seegebiet zwischen Malta und der libyschen Küste wollen die Initiatoren dem unhaltbaren Zustand ganz praktisch etwas entgegen setzen. Die MS Sea-Watch wird Flüchtlingsbooten in Not Ersthilfe leisten und die Rettung durch die zuständigen Institutionen einfordern und forcieren. Das Forum und die Ökumene haben sie neben anderen Spenderinnen und Spendern mit einem Geldbetrag für Schiffsdiesel ausgestattet. Hier gibt es mehr Infos!
Gute Informationen zum Thema finden Sie bei Pro-Asyl. Dort gibt es zwei Broschüren zum Download: 1 / 2
Wichtig zu lesen: "Internationales Recht: EU muss Bootsflüchtlinge
retten und aufnehmen"
Lesen Sie auch bei Brot-für-die-Welt: Sterben im Mittelmeer kann gestoppt werden!
Am Dienstag, 25.11.2014 wurde neben dem Borkumer Rathaus ein Gedenkstein eingeweiht, der an den Antisemitismus auf Borkum erinnert, der bereits Ende des 19. Jahrhunderts begann. Mit der Agitation des ev.-luth. Pastors Ludwig Münchmeyer und den Prozessen um das sogenannte Borkumlied, das täglich auf der Promenade gesungen wurde und Juden verunglimpfte und von der Insel verwies, erlebte die antisemitische Hetze schon Jahre vor dem 3. Reich auf Borkum ihren Höhepunkt. Der Hamburger Historiker Frank Bajohr, Autor des Buches "Unser Hotel ist judenfrei", war 2012 auf Einladung der Ökumene zu Gast auf Borkum. Sein Vortrag und die Arbeit eines ökumenischen Arbeitskreises zum Thema gaben für die Stadt Borkum den Anstoß zur Schaffung eines Gedenkortes. Pastorin Margrit Tuente hielt bei der Einweihung die Rede für die Ökumene auf Borkum. Über einen QR-Code, der neben dem Stein zu finden ist, können Interessierte nähere Informationen zum Thema abrufen. Und das schrieb die Borkumer Zeitung am 28.11.2014.